nach 8 km |
So fuhren wir weiter. Draußen war es immer noch etwas kalt und nebelig, die Wettervorhersage im Teletext bestätigte das Wetter. Wir überlegten uns, ob wir die nächste Nacht draußen oder in der Kaserne, beim Kumpel, verbringen wollten. Laut unseren Berechnungen hatten wir nur noch ca. 130 km vor uns, die würden wir mit links schaffen (dachten wir). Und so entschlossen wir uns durchzufahren und nur im Notfall, falls es dunkel wird, anzuhalten und unser Zelt wieder aufzubauen. Natürlich hatten wir wirklich keine Lust uns nochmal nachts dem Regen auszusetzen. Die Strecke war immer noch sehr angenehm, wir folgten wieder einem Fluss. Hätten wir bloß mehr Zeit und besseres Wetter, so wären wir in die vielen schönen Seen hineingesprungen. Unten im Video kannst du einen der Seen betrachten.
Es war wieder Mittagszeit, so gegen 13 Uhr (so genau weiß ich nicht mehr wann), wir suchten uns wieder in einer etwas größeren Stadt einen Supermarkt auf. Diesmal war's ein Penny. So ging Dimi wieder einkaufen und ich musste auf die Fahrräder aufpassen. Zum Glück nicht alleine.
Nach dem Einkauf suchten wir uns ein schönes Plätzchen zum Essen aus. Es war eine Wiese direkt am Fahrradweg. Wir setzten uns hin und aßen Nüsse in einer Tüte, Brot und Banane. Auch beim Essen waren wir nicht alleine, zwei Tauben gesellten sich zu uns.
Nach einer halben Stunde Pause fuhren wir weiter. Vor uns fuhr ein etwas älterer Mann mit einem elektrischen Fahrrad, er sah ziemlich entspannt im Gegensatz zu uns aus. Wir überholten. Wir überholten eigentlich alles, was auf dem Fahrradweg war. Bis auf Rennradfahrer, Motorroller (die hätten wir aber ohne Gepäck auch überholen können) und einem Mädchen. Unsere Ausrede war wie immer: Wir sind schon länger unterwegs und haben Gebäck, die nicht!
Nach wenigen Minuten kam dann auch noch der alte Mann an uns vorbeigedüst, mit einem Lächeln uns entgegen. Er war so schnell, dass ich kein Bild von ihm schießen konnte.
Unser Weg führte uns von dem Fahrradweg runter und wir verfuhren uns direkt. So fragten wir den Nächsten, der uns begegnete. Es war ein Hirte, der außergewöhnliche Schafe hatte. Seht es selbst:
Schafe, die selbst den steilsten Berg erklimmen können!
Unten im Video kannst du wieder etwas von der Landschaft bewundern. Da wären wir auch am liebsten reingesprungen.
Unsere Berechnungen am Morgen waren leider falsch. Nach über 150 km waren wir immer noch nicht in Untermeitingen angekommen. Wir hielten kurz in Münsterhausen an und fragen nochmal nach dem Weg. Ein Obst-und-Gemüse Verkäufer erklärte uns, wie wir auf 2-3 verschiedenen Wegen an unser Ziel ankommen könnten. Darüber hinaus versuchte sein Freund uns ebenfalls ein paar Wege zu erklären. Aber sie wollten auch etwas von uns erfahren und fragen, woher wir kommen uns was wir überhaupt machen. Wir erklärten ihnen, dass wir eine lange Tour machen, um einen Freund zu besuchen. Die Frau des Verkäufers war so begeistert, dass sie uns die leckersten Bananen einpackte, die wir auf der Tour jemals gegessen haben. Die zwei Männer ermutigten uns auch noch, indem sie sagten, dass es nur noch 30 km seien. 30 km entsprechen ca. 1 1/2 Stunden Fahrt auf gerader Strecke.
Nochmal gestärkt und hoch motiviert strampelten wir Richtung Untermeitingen.
Die ersten Kilometer waren sehr angenehm. Eigentlich nur bergab.
Wir wunderten uns, warum wir noch keinen Berg erklimmen mussten. Schließlich zeigte unsere "gute" Karte eine steile Steigung an. Die traf auch danach direkt ein. Die letzten Kilometer nur bergauf! Das heißt 30 km mit 5-10 km/h und wir hatten schon ca. 21:00 Uhr. Hinzu kam noch ein ekelhafter Regen, der einem die Sicht versperrt. Steigung nach Steigung kam auf uns zu. Mal 9% mal 10%, ab und zu weniger oder mehr, auf jeden Fall aber hoch.
Wir fuhren auch am Maria Vesperbild vorbei, seltsam warum Maria wie eine Göttin verehrt wird.
Nun wurde es auch noch langsam dunkel. Wir, ohne Licht und Reflektoren, machten uns schon große Sorgen weiter auf der Straße zu fahren. Die Autos könnten einen umfahren. Daher entschlossen wir uns, wenn nicht bald eine Fahrradstrecke kommen wurde, anzuhalten und irgendwo im Wald wenige Kilometer vor unserem Ziel zu übernachten.
Glücklicherweise kam eine Fahrradstrecke, die wir nahmen und in Schwabmünchen ankamen. Eine Stadt direkt neben Untermeitingen. Es hatte aufgehört zu regnen, wurde aber sehr dunkel.
Auf der Straße wollten wir nicht fahren, so fragten wir einen jungen Kerl nach einem Fahrradweg nach Untermeitingen. Dieser erklärte uns den Weg, den er selber früher immer gefahren ist. Nur 10 Minuten hat er dafür gebraucht. Erleichtert setzten wir unsere Fahrt fort. Doch leider - wir wunderten uns, wie schnell der Junge gewesen sein musste, wahrscheinlich war er ein Rennradfahrer - waren wir nicht einmal nach einer halben Stunde angekommen. Doch nach dieser halben Stunde um 23 Uhr erblickten wir vor uns das gelbe Ortsschild: "Untermeitingen".
Unsere erschöpften, aber glücklichen Gesichter bei der Ankunft in Untermeitingen:
Dimi und |
..ich |
Wie wir diese Nacht überlebt und was wir anschließend unternommen haben, erfährst du im nächsten Bericht.
Fortsetzung folgt...
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